"Aero II" - 20 qm Rennjolle
Text: W. Horns, Fotos: M. Reichert
Die Z-Jolle AERO II ließ Professor Manfred Curry 1936 auf der Mitterer-Werft in Riedering am Ammersee erbauen. Weitere fünf dieser aerodynamisch geformten Z-Jollen wurden nach Amerika versandt. Vor der Entwicklung der "Aero II" hatte Dr. Curry seine Erfahrungen mit der ersten "Aero" in einem Artikel für die "Yacht" (1933/15) zusammengefaßt: "Neuerungen und Verbesserungen an meiner Rennjolle "Aero"
Maximilian Reichert erwarb die Z 439 1993 und hat die Jolle in mehrjähriger Detailarbeit restaurieren lassen. Die Bootsbauerbrüder Reinhard und Klaus Mader aus Petting am Waginger See haben in mehr als 1300 Arbeitsstunden dieses Stück deutscher Segelgeschichte hervorragend restauriert. (Zum Vergleich: Der Neubau nahm 1936 1327 Arbeitsstunden in Anspruch.)
Der zwischenzeitlich GfK-überzogene Rumpf wurde in langer Arbeit freigelegt, Bolzen und Beschläge abgebaut und die Löcher neu verpfropft, die Plankenstöße mit Leisten neu gedichtet. Das gerundete Deck wurde originalgetreu nachgefertigt, indem gewachsenes Holz über Dampf gebogen und die wunderschönen Rundungen des Decks in Handarbeit mühevoll ausgearbeitet wurden.
Auf dem Curry-Boot sind die ersten Alu-Segelklemmen und alle Originalbeschläge aus den 30er Jahren erhalten. Einzelne Klemmen wurden in einer Gießerei aus Aluminium nachgegossen. Auch der Mast und der Großbaum sind noch im Original erhalten und im Material außergewöhnlich.
Spektakulär sind natürlich die von Curry entwickelten Bremsen an Bord der Aero II: 2 Alurniniumflügel sind auf einer Achse hinterm Heck montiert, werden durch Hebel betätigt, die zu beiden Seiten des Schwertkastens sitzen. Die Bremsen sollen den Kampf um die Startposition und an den Wendemarken erleichtern.
Aero II wurde 1956 von der Witwe Currys - 3 Jahre nach dem Tode des Konstrukteurs - verkauft. Maximilian Reichert ist nun 3. Eigner dieser spektakulären Jolle.