1955: "Dies und Das II"
Besonders auf kleineren Booten ist der überlegte und zweckmäßige Einbau der Kombüse wichtig, damit die Gemütlichkeit des einen Kajütraumes erhalten bleibt. Nicht nur aus Gründen der Schönheit empfiehlt es sich, die Kochstelle und alles, was zur Kombüse gehört, zum Zuklappen einzurichten. Wenn alles Geschirr, Gefäße usw. außerdem gehaltert werden, kann nichts im Seegang durcheinandergehen. Eine glückliche Lösung für die Kombüse findet sich auf dem 20er Jollenkreuzer "Spatz IV". Die linken Bilder zeigen, daß die Kochstelle mit einem zweiflammigen Propangasherd, der allerdings nicht schwingend aufgestellt ist, durch eine zweiteilige Platte vollständig zugedeckt werden kann. Nach vorn erfolgt der Abschluß durch eine einsteckbare Platte. Wenn gekocht wird, läßt sich die zweiteilige Platte, wie das Foto zeigt, seitlich als Schutzwand aufstellen oder aber (rechts) als Arbeitstisch verwenden. Die Teller sind hinter dem Kocher gehaltert. Die Schublade unter dem Kocher enthält Bestecke und Vorräte.
Luk im Kajütaufbau vorm Mast mit Vorreiber-Verschluß, der neben einem Schraubverschluß der zweckmäßigste wasserdichte Verschluß für Luken ist. Wenn das Boot Spritzwasser übernimmt, ist es allerdings nicht gut, daß sich das Luk nur nach achtern aufklappen läßt. Am besten ist es, für solche Luks die neuen Scharniere mit rausnehmbaren Stiften an Vorder- und Achterkante anzubringen. Man kann das Luk dann beliebig nach vorn oder achtern klappbar machen.
Für die Schwingaufhängung des Kochers gibt es viele Möglichkeiten. Die Aufhängung der hochbeinigen Primus-Kocher ist nicht überall leicht zu lösen. Die Fotos zeigen die Schwingaufhängung auf dem kleinen Seekreuzer "Surm". Die beiden Primuskocher stehen in einem Kasten aus Mahagoni, der seitlich schwingbar aufgehängt ist. Sie lassen sich leicht herausnehmen. Die in die Vorderwand hineingeschnittenen großen Öffnungen erlauben es, die Kocher ohne Herausnehmen nachzufüllen und die Druckpumpe zu bedienen. Oben auf dem Kasten sind Schlingerleisten aus Messingrohr angebracht.
Ein 30er Seefahrtskreuzer für einen Seetörn ausgerüstet. Das kleine Schlauchboot ist aufgepumpt auf dem Aufbaudeck festgezurrt. Über dem Kajütluk ist die zurückklappbare Persenning-Schutzkappe angebracht, die Vorgängerin der Deckshäuser, die heute sogar für die kleinsten Kajütboote Mode geworden sind. Viele Seesegler ziehen die Persenning-Kappe auch heute noch dem Deckshaus vor. Auch dieser 30er ist mit einer Seereling ausgerüstet, die auf kleinen und kleinsten Seebooten zwar noch keineswegs üblich, aber hier sogar noch wichtiger ist als auf größeren. Unter der Saling eine Lampe zur Beleuchtung bei nächtlichen Arbeiten an Deck.
Auf einem in irgendeinem Hafen an der Brücke liegenden Seekreuzer entdeckten wir diese kleine Winsch. Es war leider niemand an Bord, als wir die Aufnahme machten, und daher konnten wir den Eigner nicht nach seinen
Erfahrungen damit fragen.
Aber wenn die im Vergleich zum daneben liegenden Vierflunken-Draggen kleine Winsch ihren Zweck nicht erfüllte, würde der Eigner sie sicher längst durch eine größere ersetzt haben. Eine Leckstelle auf See ist übrigens immer die Kettenklüse. Praktisch bewährt hat es sich, die Klüsenöffnung jedesmal dichtzugipsen. Wenn die Kette gebraucht wird, läßt sich der Gipspfropfen leicht herausreißen und dann später wieder erneuern.
Wo noch Backstagen auf einer Backstagschiene gefahren werden - die meisten kleinen und mittleren Jachten kommen heute ohne Backstagen aus - ist ein Strecker zweckmäßig, wie ihn die Aufnahme in ganz einfacher Konstruktion und Ausführung zeigt. Zum Durchsetzen des Backstags wird der hier hochstehende Hebel ganz nach achtern runtergeklappt. Die Seereling hat hier nur ein Strecktau. Wie unerfreuliche Erfahrungen gezeigt haben, ist bei Booten dieser Größe (7 KR) ein zweites Strecktau wenigstens im Bereich der Plicht zweckmäßig.
Zu den Bequemlichkeiten auf einem kleinen Boot unterwegs auf Wanderfahrt gehört ein Tisch in der Plicht, der es erlaubt, auch draußen zu decken. Die Aufnahme zeigt einen einfachen Klapptisch auf einem 20er Jollenkreuzer. Die Stütze läßt sich beiklappen. Der Tisch läßt sich in Halterungen im Waschbord beliebig an Backbord oder Steuerbord leicht einhaken. Verstaut wird er in der Backskiste.
Unterbringung der Propangasflasche auf einem 20er Jollenkreuzer. Die Gasflaschen dürfen an Bord niemals unter Deck aufgestellt werden, sondern müssen irgendwo in der Plicht oder an Deck ihren Platz finden. Hier steht die Stahlflasche in einer Halterung in der Backskiste in der Plicht, unmittelbar neben dem Achterschott der Kajüte, hinter dem sich der Propangas-Herd befindet. Sie ist leicht zugänglich und läßt sich leicht nach dem Kochen wieder schließen. Die Normal-Propangasflaschen lassen sich nur stehend entleeren. Es wird übrigens empfohlen, den Behälter für Propangasflaschen mit einer Entlüftungsöffnung und mit gasdichten Blechwänden zu versehen und statt der Schlauchverbindung auch bei kurzen Entfernungen hartgelötete Kupferrohrleitungen zu verwenden.