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Die Zwölfer im Spiegel der "Yacht" Third Rule Zwölfer, "Yacht" 1930-1939 Text + Recherche: Wilfried Beeck |
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Trivia 1937 Inga 1938 Sphinx 1939 Vim 1940 |
Nachdem die First Rule Zwölfer vor dem ersten Weltkrieg in großer Stückzahl in Europa gebaut wurden, gab es nach dem Krieg lange Zeit nur eine geringe Aktivität, obwohl mit der Second Rule und den neuen Bermuda-Riggs eigentlich sehr schnelle, komfortable und seetüchtige Renn-Yachten möglich waren. Die Amerikaner bevorzugten in den Zwanziger Jahren noch die von Herreshoff entwickelte Universal Rule. Seit 1926 gab es aber Gespräche zwischen Euopäern und Amerikanern über eine Vereinheitlichung. Ende der 20er Jahre fanden daher die Meter-Klassen mehr Interesse in den USA und 1928 wurden sogar sechs Zwölfer nach Starling Burgess Design von A&R für amerikanische Eigner gefertigt. Anlässlich des America's Cups 1930 einigte man sich schließlich darauf, die 6-, 8- und 12-mR Klassen auf beiden Seiten des Atlantiks als Standard für kleine und mittlere Rennyachten zu setzen. Dazu gab es einige Zugeständnisse an die Universal Rule, wie die Erlaubnis von leichteren, weil hohlen Masten. Die Skandinavier setzen gewisse Wohnlichkeitsstandards durch, um langlebige und vielseitig nutzbare Boote zu ermöglichen. Offiziell trat das neue Regelwerk am 1. Oktober 1933 als Third Rule in Kraft. Da sich die wesentlichen Formel-Maße nicht änderten, konnten Second Rule Zwölfer sehr leicht an die neue Formel angepasst werden, so dass ein nahtloser Übergang und im Resultat eine homogene Klasse entstand, in der Second und Third Rule Zwölfer ohne Vergütung gegeneinander segeln konnten. In der Folge gab es verschiedene Aktivitäten gemeinsamer Regatten, die man auch in der "Yacht" verfolgen konnte. Die Zwölfer waren besonders in England so etwas wie die kleine Ausgabe der J-Class Yachten auf denen berühmte Eigner wie Lipton, Vanderbilt und Sopwith um den America's Cup segelten. Die Entwürfe und Innovationen der J-Class fanden sich daher auch auf den Zwölfern wieder, zumal die Designer und Werften oft identisch waren. In England waren es William Fife und Charles Nicholson, in den USA Starling Burgess und Olin Stephens. Seit 1937 standen die Zwölfer dann sogar im Mittelpunkt der Yacht-Szene. In den USA dominierten die ersten beiden Olin Stephens Designs Nyala und Northern Light das Geschehen und in England lagen Evaine und Trivia Kopf an Kopf. In Deutschland wurden 1938/39 die Zwölfer Inga, Anita und Sphinx von A&R und Aschanti III von Burmester gebaut. Zur Kieler Woche 1938 gab es sogar die Gelegenheit, sich mit dem englischen Zwölfer Blue Marlin von Tom Sopwith zu messen. Schließlich kam es in der Saison 1939 zum viel beachteten Zusammentreffen der englischen 12er Flotte mit Harald Vanderbilts neuem Zwölfer Vim. In England hatte es wieder eine Reihe von Neubauten gegeben: William Fife baute die von Laurent Giles entworfene Flica II für Hugh Goodson, Alfred Mylne entwarf Jenetta für den I.Y.R.U. Präsidenten Sir William Burton, Camper & Nicholson baute Tomahawk für Tom Sopwith und Ornsay für Arthur C. Conell. Besonders die in Tanktests entstandenen Designs Vim von Olin Stephens und Flica II von Laurent Giles brachten zahlreiche Innovationen, wie Alumasten, Leichtbauweise, Rod-Riggs und Coffee Grinder. Ähnlich wie schon 1851 beim Zusammentreffen mit dem Schoner America, mussten sich aber auch diesmal die englischen Yachten dem amerikanischen Boot geschlagen geben. Es war bereits ein kleiner Vorgeschmack auf den nächsten America's Cup, der ab 1958 auf Zwölfern ausgetragen wurde. Jedoch gab es bis dahin durch den zweiten Weltkrieg eine Zwangspause von fast 20 Jahren. Dokumente im Yacht-Archiv: |
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