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Die Zwölfer im Spiegel der "Yacht" Second Rule Zwölfer, "Yacht" 1920-1929 Text + Recherche: Wilfried Beeck |
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Waiandance 1924 Iris 1929 Zio&Nightwind alias Tycoon&Waiandance auf einem berühmten Foto von Stanley Rosenfeld |
Obwohl die seit 1908 für 10 Jahre gültige First Rule bereits 1918 abgelaufen war, wurde wegen der Wirren des Ersten Weltkriegs erst 1919 eine Nachfolge-Formel von der I.Y.R.U. verabschiedet. Sie trat am 1. Januar in Kraft und sollte zunächst für 6 Jahre gelten. Allerdings erwies sich die neue Formel als so gut, dass sie erst 1933 durch die Third Rule abgelöst wurde. Johan Anker war wieder eine der treibenden Kräfte hinter den Formel-Veränderungen. Bei der ersten größeren Segelveranstaltung nach dem Krieg, der Olympiade in Belgien, dominierten die Ankerschen Boote die triste Veranstaltung. Deutschland war ohnehin noch ausgeschlossen und die Yacht nennt daher recht zynisch die Beschlüsse und Veranstaltungen auch "Entente-Verfahren". Neben den Aktivitäten in Norwegen durch Anker gewinnen die Zwölfer vor allem in Schottland an Bedeutung, wo William Fife eine Reihe von Yachten der Klasse baut, bevor 1925 auch Camper & Nicholson in England mit dem Bau von Zwölfern beginnt. Interessant sind die Passagen in denen die Yacht darüber berichtet, wie sich die Ankersche Hochtakelung gegenüber der englischen Kutter-Besegelung durchsetzt. Die Klasse profitiert in den Folgejahren sehr davon, dass bekannte Segler, wie der I.Y.R.U. Präsident Sir William Burton, Zwölfer bauen lassen. So gibt es eine Reihe von gut belegten Veranstaltungen in Norwegen, England und Frankreich in denen sich schliesslich die Designs von Camper & Nicholson den Yachten von Anker und Fife überlegen zeigen. In Deutschland segeln in den 20er Jahren und auch noch weit in die 30er hinein die alten Zwölfer der First Rule, die zum Teil zu Fahrtenschiffen umgetakelt wurden. Recht spektakulär ist allerdings der Großauftrag, den Abeking & Rasmussen 1928 aus den USA bekommt. Neben zahlreichen Achtern und Zehnern werden auch sechs Zwölfer gebaut: Waiandance, Isolde, Tycoon, Iris, Anitra und Onawa erhalten die Segelnummern 12 US 1 bis 12 US 6. Zwei dieser nahezu identischen Boote segeln noch heute. Es sollte allerdings noch ein Jahrzehnt vergehen, bis auch in Deutschland wieder eine aktive eigene Zwölfer-Szene entsteht. In den 30er Jahren wird sich international fortsetzen, was schon den Verlauf der 20er Jahre kennzeichnet: Eine wachsende Dominanz der englischen Zwölfer im Wettstreit zwischen den Konstrukteuren William Fife und Charles Nicholson. Dokumente im Yacht-Archiv: |
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