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Yachten im Detail |
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Ankereinrichtungen Wenn auch eine Ankerwinsch auf kleineren und mittelgroßen Yachten nicht erforderlich ist, auf jeden Fall müssen auf einem Boot Einrichtungen zum Ankern und Festmachen einer Schleppleine vorhanden sein, weil immer der Fall eintreten kann, daß ein Boot infolge einer Havarie oder wegen der Wetterverhältnisse durch Ankern vor dem Stranden bewahrt werden oder bei starkem Seegang von einem anderen Schiff, das beim Schleppen seine Geschwindigkeit aus irgendwelchen zwingenden Gründen nicht herabsetzen kann, eingeschleppt werden muß. Sogar für die kleinen Piratenjollen ist ein mindestens 5 kg schwerer Anker und eine 10 m lange Anker- oder Schlepptrosse vorgeschrieben, die auch während eines Rennens an Bord sein müssen. Aber damit, daß Anker und Trosse oder Kette an Bord sind, ist es nicht getan. Wichtig ist, daß man die Ankerkette oder die Schlepptrosse wirklich zuverlässig am Boot festmachen kann. Gegen diese Forderung wird am meisten gesündigt, zumal die Klassenvorschriften diesen Punkt gar nicht oder nicht ausreichend berücksichtigen. Am sichersten ist ein Poller aus Holz oder Stahl wie ihn die Bilder 300 und 267, 272, 275 und 278 zeigen, und die durch das Deck bis zum Vorsteven geführt und mit ihm fest verbunden sind. Eine mit vier Schrauben befestigte Klampe wie auf Bild 270 reicht für stärkere Belastungen beim Ankern oder Schleppen nicht aus. An sich ist eine Kette zum Ankern günstiger. Sie verhindert, weil sie durch ihr Gewicht auf dem Grund aufliegt, daß der Anker leicht herausbricht, und sie federt, weil sie im Bogen durchhängt und sich erst strafft, wenn die Belastung in einer Bö und einer heranrollenden großen Welle größer wird. Auch eine Ankertrosse aus Kunststoff Faser federt, sie' muß aber stets länger sein als eine Kette, wodurch der Drehkreis des vor Anker liegenden Bootes größer wird. Bei Verwendung einer Kette wird eine Kettenklüse im Deck notwendig. Es gibt gerade Klüsen (297) und gebogene (292,298). Beide müssen, auch wenn sie mit einem Deckel verschlossen werden können, zusätzlich gedichtet werden, damit bei schwerem Wetter kein Wasser eindringen kann. Man kann sie entweder mit Lappen zustopfen oder mit einem Gummipfropfen wasserdicht verschließen. Wenn eine Winsch vorhanden ist, muß die Kettenklüse möglichst so gelegt werden, daß die eingeholte Kette von der Kettennuß direkt in die Klüse fällt. 1. Ein älterer Seekreuzer mit einem in der Klüse gefahrenen Anker. Diese auf Handelsschiffen übliche Art, den Anker klar zum Fallen anzubringen ("zu fahren"), ist natürlich sehr bequem. In diesem Fall ist sie die beste Lösung, weil auf dem Vordeck, in das der Klüverbaum hineinragt, wenig Platz für einen Anker bleibt. Konstruktiv macht der Einb.au eines Rohres für die Klüse keine großen Schwierigkeiten. Der Nachteil liegt darin, daß der Anker, wenn das Boot überliegt, Widerstand erzeugt. Wenn er nicht so hoch angebracht wird, daß er sich oberhalb der Bugwelle befindet, bringt er Spritzwasser an Deck.
2. Danforth-Anker in der Klüse eines hölzernen Motorseglers. Die Bordwand ist dort, wo der Anker anliegt, mit Blech beschlagen. Der DanforthAnker eignet sich am besten als Anker für die Klüse, weil er sehr flach ist. Er hat eine größere Haltekraft bei geringerem Gewicht als der auf Bild 1 in der Klüse gefahrene stocklose Patentanker. 3. Gebogene Kettenklüse und Kettenstopper auf einem 11-KR-Seekreuzer.
4. Vordeck eines Seekreuzers im Fischkutter-Typ. Dicht hinter dem Vorsteven befindet sich eine kleine, aber solide Hebelwinsch, die gleichzeitig zur Befestigung der Festmacheleinen (als "Poller") dient. Sehr zweckmäßig ist die Rolle für die Kette oder die Ankertrosse auf dem Steven. Gewöhnlich wird solche "Bugrolle" seitlich am Vorsteven angebracht, hier wurde sie mit dem Beschlag zur Befestigung der Vorstage kombiniert. Das hat den großen Vorzug, daß Kette oder Trosse nicht herausspringen können und immer geführt bleiben. Ein kleiner Nachteil besteht darin, daß die Kette stets durch den Beschlag geführt werden muß, wenn der Anker angeschäkelt bleiben soll.
5. Nicht immer ist es möglich, die zum Kettenkasten führende Kettenklüse unmittelbar bei der Winsch anzuordnen. Dann ist eine Kettenführung mit Leitrollen erforderlich.
6. Hebelwinsch mit Hebeln zum Runterdrücken auf einem älteren Seekreuzer . Die Kettenklüse sitzt unmittelbar unter der Winsch. Vor der Winsch ein stählerner Doppelkreuzpoller.
7. Kleine Hebelwinsch mit Befestigungszapfen für Leinen.
8. Die Winsch sitzt unmittelbar hinter dem Vorstag, an dem der Baum der Baumfock befestigt ist.
9. Spill für Kurbelbedienung auf einem Seekreuzer. Die Kettenklüse liegt unmittelbar davor. Vorn erkennt man den Vorliek-Hebelstrecker. Das Spill ist in diesem Fall die beste Lösung. Es kostet wenig Platz und dient gleichzeitig als Poller.
10. Nicht empfehlenswerte Befestigung der Kette auf einer Motoryacht. Die Kette wird gehalten, wenn man ein Kettenglied in den schmalen Spalt einhakt.
11. Seekreuzer mit zwei Bugrollen für Kette oder Ankertrosse. In die Rollen ist hier ein kleiner Tritt aus Stahlrohr eingehängt, der das An-Bord-Gehen von einem niedrigen Steg aus erleichtert. |
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