Klassen
Pirat



Historisches

1937 schrieb die „DIE YACHT“ ein Preisausschreiben für die Konstruktion einer Jugendjolle aus. Das Boot solle robust, billig und für den Selbstbau geeignet sein. Gewinner war der bekannte Jollenkonstrukteur Carl Martens. Er hat die Aufgabe so vorzüglich gelöst, daß der Pirat zum meistgebautem Vollholzboot in Deutschland wurde. Er ist auch im angrenzenden Ausland stark verbreitet.
Der Name der Klasse wurde ebenfalls in einem „YACHT“-Preisausschreiben ermittelt. Nach amerikanischen Vorbild sollte er ausdrucksvoll sein. Zuvor wurden die deutschen Jollenklassen nach ihrer Segelfläche bezeichnet, danach würde der Pirat „10 qm Jugend-Scharpie“ heißen.
Der Pirat ist die einzige alte Holzjollenklasse, die auch in den rauhen norddeutschen Küstengewässern gesegelt wird. Mit einer leichten Crue kann das Schiff auch bei viel Wind und Welle gesegelt werden. Bis 1967 wurden über 2500 Holzpiraten in der BRD und wohl über 500 in der DDR gebaut. Mit dem Piraten unternehmen Jugendliche, ohne große Ansprüche an Bequemlichkeit, mehrwöchige Wanderfahrten, die beispielsweise von Hamburg, via Schlepp durch den Nordostseekanal bis nach Dänemark reichen. Das Boot bietet dabei soviel Platz, daß zwei Personen unter der Persenning schlafen können.
Die alten Bauvorschriften verbaten den übertriebenen Gebrauch von Raffinessen, so daß auch ältere Boote Regattachancen hatten. Seit den 60. Jahren ist ein 10 qm Spinnaker erlaubt. Der Pirat war die einzige Klasse in der deutsche Jugendmeisterschaften gesegelt wurden.
Die Piratenklasse öffnete sich spät den technischen Neuerungen, wie flexiblem Alurigg und Kunststoffbauweise, konnte aber dadurch bis heute überleben. Die Rumpfform und das Gewichtslimit des Rumpfes von 170 Kg sind dabei erhalten geblieben. Im Piraten werden immer noch Europameisterschaften ausgesegelt.

Maße:
Länge ü. a. 5,00 m
Breite 1,61 m
Gewicht 170 Kg
Segelfläche 10 qm
Manfred Jacob 


Aktuelle Schiffsliste noch existenter klassischer Yachten

Pirat


Register des DSV (1949 ff.)

noch nicht in die Datenbank aufgenommen


Register des DSV (1908 ff)

siehe dort


Klassenbestimmungen


Fotos und Risse

Risse
Fotos


Hinweise

Entstehung und Entwicklung der Verbands-Jollenklassen in Deutschland (M. Jacob)



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