..Trix

6mR-Yacht


Baujahr
Werft
Konstrukteur
LüA
Lwl
Breite
Tiefgang
Verdrängung
Segelfläche


1909
Werft Willi von Hacht, Hamburg
Willi von Hacht
9,70 m
6,60 m
1,75 m
1,16 m
2,3 t
60 m2

Stolze 106 Jahre ist die Trix nun alt, die mit Baujahr 1909 auf der Werft Willi von Hacht in Hamburg als Rakete VI vom Stapel lief. Von Hacht - er gilt als einer der experimentierfreudigsten und besten Designer seiner Zeit - zeichnet auch für die Konstruktion des Sechsers nach der damals brandneuen Meterformel veranwortlich. Bestellt hatte die Rakete Konsul Hugo Kustermann, Kgl. Bayerischer VC, Starnberg.



Die Yacht ging bereits 1910 unter dem Namen Else an Herrn Josef Ruder, Münchner YC, Starnberg. Das Schiff segelte als Rakete VI und als Else recht erfolgreich auf der Münchner Woche, verschwand dann aber aus den Regattaberichten.
1915 wurde Herr Ludwig Seitz, ebenfalls Münchner YC, Eigner des nun Trix genannten Sechsers. 75 Jahre blieb das Schiff in der Familie Seitz, die die Trix ab 1919 bis Ende der 50er Jahre nach Seeshaupt am Südende des Starnberger Sees verlegte.
Kurz nach dem 1. Weltkrieg segelte bereits der Ur-Großvater der heutigen Eignerin mit Herrn Seitz auf der Trix, in den 30er Jahren ihre Großmutter.
Die Eignerin:
"In den 50er Jahren suchte Ludwig Seitz immer noch Mitsegler und da kam mein Vater mit. Der verlor die Trix dann völlig aus den Augen und begann Ende der 80er Jahre mit Nachforschungen. Ein Neffe des Herrn Seitz hatte sie geerbt und noch einige Jahre gesegelt, dann aber keine Segelambitionen mehr gehabt. Auf Grund der langen Bekanntschaft unserer Familie mit der Trix verkaufte er sie 1991 - nach 75 Jahren in der gleichen Familie - an meinen Vater. Leider waren damals kein Messbrief, Riss oder sonstige Schiffsunterlagen vorhanden."



Das Schiff wurde Anfang der 70er Jahre aus dem Wasser genommen und der damals übliche Glasfaserüberzug abgeschliffen. Es lag über 15 Jahre lang in einem luftigen Schuppen.
Vom Sommer 1991 bis Frühjahr 1992 wurde es in der Bootswerft Rambeck in Starnberg restauriert. Schiff und Bootsbaumeister C. Winter waren zweimal in der Zeitschrift "Segelsport" (12/91 und 1/92) im Rahmen der Berichterstattung über Schiffsrestaurierungen abgebildet.
Im Unterwasserschiffbereich mussten die Schwalbenschwanzplanken, das Totholz und die Ruderanlage ersetzt werden. Kiel (Eiche/ Blei), Spanten (Eiche) und Überwasserplanken (Mahagoni) sind noch original und in weitestgehend gutem Zustand. Der Unterwasserschiffsbereich wurde original, d.h. mit Eiche, restauriert.
Schandeck und Deck mussten ersetzt werden und es wurde als Stabdeck aus nordischer Fichte mit Mahagonifisch wiederhergestellt. Balkweger und Hauptdecksbalken konnten größtenteils erhalten bleiben. Mast und Spieren blieben original (Vollholz, Gaffeltakelung) und wurden überholt, das stehende und laufenden Gut wurde aus Sicherheitsgründen erneuert, aber in Originaltakelung.
In den Jahren 1992 - 1997 segelte das Schiff weiter als Trix unter seinem neuen Eigner, seiner Frau und Sohn recht erfolgreich auf der Münchner Woche, der Bodenseewoche (93) und diversen Traditionsklassenregatten am Starnberger See.



Seit 1998, nach dem frühen Tod des Eigners, führen Frau und Sohn die Tradition fort.
1997 bekam die Trix eine Hohlgaffel. Im Winter 2008/09 wurden der Heckbalken erneuert und insgesamt 8 Spanten im Bereich der Ruderanlage repariert. Damit befindet sich der Rumpf wieder in bestem Zustand und die nächsten 100 Jahre sollten kein Problem darstellen.



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